Nach langer Zeit des Alleinseins kann es schwierig werden, seiner Katze einen neuen Mitbewohner schmackhaft zu machen. Folgende Tipps sollen daher dabei helfen:
Der richtige Kumpel
Zuerst stellt man sich natürlich die Frage, welcher Katzentyp das passende Gegenstück zur eigenen Katze ist. Eher der ruhige Typ, der gerne schläft, oder der, der den ganzen Tag wie wild am Spielen ist. Grundsätzlich gilt bei Katzen: Gleich und gleich gesellt sich gern. Es gibt also zwei wichtige Punkte zu beachten: Alter und Charakter.
1. Das Alter
Damit eine Zusammenführung gut verläuft, und die zwei Katzen sich verstehen, ist es wichtig, das Alter der neuen Katze zu beachten.
Hat man schon eine etwas ältere Katze zuhause, die nun Gesellschaft bekommen soll, sollte die "neue" Mietz in etwa das gleiche Alter haben. Ist die Fellnasen noch jung, darf natürlich auch der Neuzugang noch jung und aufgeweckt sein.
Zum besseren Verständnis mal ein kleines Beispiel:
Hat man eine 10-jährige Katze zuhause, die Gesellschaft bekommen soll, kann man kein 3 Monate altes Kitten dazu setzen. Die kleine Mietze wäre viel zu aktiv für den Senioren. Kitten spielen und raufen gern, testen ihre Grenzen aus und sind meist sehr übermütig. Die alte Katze wird dann schnell genervt sein und es wird Streit geben, oder jeder geht seinen eigenen Weg und ist nach wie vor trotz Gesellschaft alleine. Die Interessen gehen einfach viel zu sehr auseinander.
Gleiches gilt natürlich, wenn man ein junges Kätzchen hat, das Gesellschaft bekommen soll. Man kann dann ebenfalls keinen Senior dazusetzen, aus den eben schon genannten Gründen.
Generell sollte der Altersunterschied zwischen zwei jungen Katzen nicht größer als ein Jahr sein. Sind die Fellnasen schon älter, kann es wohl auch funktionieren, wenn einer der beiden 5 Jahre alt ist, und der andere 7.
2. Der Charakter
Nicht weniger wichtig ist der passende Charakter zum vorhandenen Tier. Wie oben schon erwähnt: Gleich und gleich gesellt sich gern.
Sucht man Gesellschaft für eine ruhige und schüchterne Katze, sollte der neue Spielgefährte möglichst von gleichem Charakter sein, also ebenso ruhig und zurückhaltend. Hat man eher einen aktiven und übermütigen Jungspund zuhause, sollte der Neuzugang ebenso aufgeweckt und verspielt sein.
Hält man sich an diese kleine Regel nicht, wird eine Zusammenführung schwer fallen. Setzt man zu einer ruhigen und schüchternen Katze einen verspielten und übermütigen Artgenossen, wird der ruhige Part schnell genervt und der verspielte schnell unterfordert und gelangweilt sein.
Die richtige Zusammenführung
Eine Zusammenführung zweier fremder Katzen muss so sehen:
Es ist in Etwa damit zu vergleichen, als ob vor eurer Tür plötzlich ein völlig fremder Mensch mit gepackten Koffern steht, der ab heute bei euch wohnt. So geht es auch unseren Fellnasen, die zusätzlich noch das "Problem" haben, dass ein fremder Artgenosse in ihr Revier eindringt.
Man kann eigentlich nichts weiter machen als abwarten und aufpassen, dass nichts passiert wenn die zwei sich "prügeln". Die neue Rangordnung muss geklärt werden, und das können Katzen eben nur unter sich ausmachen. Der Mensch kann da wenig helfen.
Beim ersten Zusammentreffen sollte man sich so gut es geht zurückziehen, gerade so, dass man die zwei noch im Auge hat. Eventuell wird sich jetz schon neugierig beschnuppert oder die beiden gehen gleich mal auf Abwehr. Es ist auch normal und notwendig, wenn die Katzen sich "prügeln", solange kein Blut fließt, sollte man nicht dazwischen gehen. Die Rangordnung muss natürlich geklärt werden, sonst ist ein späteres angenehmes Zusammeleben für die Fellnasen nicht möglich.
"Geduld" ist das Zauberwort
So eine Zusammenführung kann sich über mehrere Wochen hinziehen, je nach dem, wie sympathisch die beiden Tiere sich sind. Manchmal klappt es auf Anhieb, andere brauchen ein halbes Jahr. Man muss viel Geduld aufbringen. Auf keinen Fall sollte man zwei "Streithähne" zusammen auf engstem Raum einsperren, etwa in einer Transportbox oder ähnlichem. Der Gedanke "so müssen sie ja sich miteinander auseinandersetzen" ist hier grundverkehrt. Es werden nur noch mehr Aggressionen geschürt und am Ende gibt es schlimme Verletzungen, weil keiner der zwei einen Fluchtweg hat.
Man muss mit viel Verständnis und Liebe an die Sache ran gehen. Mit Gewalt wird gar nichts erreicht.
Übrigens:
Keine Katze ist von klein auf Einzelgänger! Sollte es mit dem ersten ausgesuchten Kumpel nicht klappen, darf man sich nicht einreden lassen, dass es dann auf keinen Fall klappt und man es lieber nicht nochmal versuchen sollte. Jeder hat eine zweite Chance verdient, und auch wir Menschen haben nicht für jeden gleichermaßen Sympathie übrig. Das ist aber für uns noch lange kein Grund, sämtliche Sozialkontakte abzubrechen. Auch Katzen sollten diese Chance bekommen.