Normalerweise sind Katzen absolut auf Sauberkeit bedacht. Einmal stubenrein gehen sie selbständig auf ihre Katzentoilette, sobald sie ihre Mutter verlassen. Bei richtiger Anleitung sind Kitten im Alter von vier Wochen verlässlich stubenrein. Und hier ist es wie mit dem Fahrradfahren - was man einmal gelernt hat, das vergisst man nicht wieder.
Trotzdem ist eines der häufigsten auftretenden Verhaltensprobleme die Unsauberkeit. Plötzlich bleibt das Klo leer und man findet an den unmöglichsten Stellen kleine, seltener große, Hinterlassenschaften. Dies scheint unter Katzen allgemein beliebtes Hilfsmittel zu sein wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit auf sich zu richten.
Ursachenforschung
Um die Ursache einer Unsauberkeit herauszufinden, ist meist Kreativität gefragt. Nicht immer liegt die Lösung klar auf der Hand und man muss eine Menge ausprobieren und bedenken um der Lösung näher zu kommen.
Krankheiten
Zuerst sollten Krankheiten ausgeschlossen werden können. Eine ganz einfache Blasenentzündung kann hier schon ein möglicher Auslöser sein. Wie auch bei uns Menschen verursacht eine Blasenentzündung beim Wasserlassen natürlich Schmerzen. Katzen verbinden diese Schmerzen aber mit dem Katzenklo, und meiden daher beim nächsten Pinkeln diesen Ort. Blasen- oder nierenkranke Mietzen suchen sich daher ständig neue Plätzchen um ihr Geschäft zu verrichten. Abgesehen davon ist meist der Harndrang so groß, dass die Fellnasen es gar nicht mehr zum Klo schaffen würden. Im Falle einer Blasenentzündung muss man also einfach ein paar Kistchen zusätzlich aufstellen und geduldig sein, bis die Krankheit überstanden ist. Dies ist aber mit Antibiotika schnell in den Griff zu bekommen.
Stress / Protestpinkeln
Ein weiterer Grund für eine Unsauberkeit ist Protestpinkeln. Sensible Katzen protestieren gegen die kleinsten Veränderungen. Werden neue Möbel gekauft, ein neuer Kratzbaum, wird das Katzenstreu gewechselt oder das Klo an einen anderen Platz gestellt, alles das sind für Katzen scheinbar Gründe, ihren Umnut durch pinkeln auszudrücken.
Auch anderer Stress wie zum Beispiel Besuch, der vorher noch nie da war, ein neues Familienmitglied, ein anderes Haustier das dazu kommt können Auslöser sein. Ebenso natürlich der Verlust von Familienmitgliedern oder Katzenkumpeln.
Es kommt auch durchaus vor, dass Katzen erst nach einigen Wochen nach der auslösenden Situation unsauber reagieren. Genau wie Menschen auch, können Katzen mit einem Problem eine Zeit lang gut auskommen, irgendwann aber wird es dann doch zu viel.
Da man seine Katze ja gut kennt, weiß man, ob sie eher sensibel ist oder mit Neuigkeiten gut auskommt. Ist es vorhersehbar, dass demnächst etwas verändert werden muss, sollte also bei empfindlichen Kätzchen möglichst sensibel vorgegangen werden und alles in kleinen, langsamen Schritten geschehen. Das neue Katzenstreu muss dann also nach und nach unter das jetzige gemischt werden und so die Katze langsam daran gewöhnt werden. Soll ein neuer Schrank ins Wohnzimmer, sollte man rund um diesen neuen Schrank mit der Katze spielen und ihr so die Angst nehmen.
Artgenossen
Gibt es tierischen Zuwachs in der Familie, muss darauf geachtet werden, dass das Tier, das zuerst da war, auf keinen Fall vernachlässigt wird. So verlockend es auch ist, man darf mit dem neuen Mitbewohner keinesfalls mehr schmusen, spielen und ihm mehr Aufmerksamkeit widmen als der Erstkatze. Diese muss zuerst gefüttert werden, bekommt als Erste eine Begrüßung. So werden Eifersüchteleien gleich im Keim erstickt.
Markieren
Bei jüngeren Katern, die gerade im Flegelalter sind, ist eine Möglichkeit des Pinkelns auch möglicherweise ein Markieren. Man findet dann Pfützen an allen unmöglichen Stellen, Tröpfchen an der Wand, den Fenstern oder wo auch immer. Katerchen wird also langsam erwachsen und beginnt sein Revier abzustecken. Abhilfe hierfür schafft nur eine schnellstmögliche Kastration. Je länger der Kater unkastriert bleibt und weiter markiert, desto größer ist die Gefahr, dass er auch nach der Kastration noch markiert. Was viele nicht wissen: Auch weibliche Katzen können in der "Pubertät" markieren!
Katzenklo
Manche Katzen können sich nicht mit dem angebotenen Katzenstreu anfreunden. Vielleicht ist es parfümiert und das feine Näschen mag diesen Geruch nicht. Oder es ist zu grobkörnig, oder zu fein, oder oder oder. Irgendwas gibt es ja immer auszusetzen. Hier muss man einfach mit viel Geduld ein Streu nach dem anderen ausprobieren, bis eines dabei ist, das der Mietze in den Kram passt.
Vielleicht ist ein Katzenklo auch zu wenig. Bei mehreren Katzen werden nicht immer gerne die Toiletten geteilt. Am Besten sollte man also für jede Katze ein eigenes Klo zur Verfügung stellen.
Manche Tiere möchten auch das große und das kleine Geschäft in getrennten Toiletten verrichten. Hierauf sollte natürlich Rücksicht genommen und der Katze dieser Wunsch erfüllt werden .
Eine wichtige Rolle spielt auch der Standort des Katzenklos. Es sollte an einem ruhigen Ort stehen, an dem sie bei ihrem Geschäft nicht gestört werden. Außerdem darf auf keinen Fall der Futternapf in der Nähe der Toilette stehen. Katzen verrichten nie in der Nähe ihres Futters ihr Geschäft.
Spurenbeseitigung
Gefundene Pfützen müssen natürlich auch wieder beseitigt werden. Nicht nur, weil es für den Menschen natürlich unangenehm ist. Macht man eine Stelle, die von der Katze schon als Klo missbraucht wurde nicht richtig sauber, ist die Gefahr groß, dass dort immer wieder hingemacht wird.
Zum Entfernen der Gerüche empfiehlt sich am Besten Essig oder Zitronensäure. Vorsicht bei manchen Reinigungsmitteln wie zum Beispiel Glasreiniger, enthalten Ammoniak. Ammoniak ist auch Bestandteil im Katzenurin, was eventuell anregt, gleich nochmal dort hin zu pinkeln, wo man eigentlich gerade erst geputzt hat.
Eine Katzentoilette ist ein Muss. Auch wer einen Freigänger beherbergt, der eigentlich draußen sein Geschäft verrichtet, sollte sicherheitshalber auch in der Wohnung ein Katzenklo aufstellen. Schnell fliegt mal eine Tür zu, die nach draußen führt. Kätzchen hat dann natürlich keine andere Wahl, als - ohne Katzenklo - sich irgendeine Ecke zu suchen um sich zu erleichtern.