Was ist das?
Die Tollwut ist die bekannteste Zoonose (Krankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragbar ist) und kommt natürlich nicht nur bei Katzen vor.
Ansteckung
Hauptträger dieser gefürchteten Krankheit ist der Fuchs. Eine Ansteckung erfolgt meist über den Biss eines erkrankten Tieres, kann aber auch über offene Wunden bei Kontakt mit infiziertem Speichel erfolgen. Dies aber nur dann, wenn es sich um wirklich tiefe Wunden handelt. Kleinere Kratzer oder Schrammen stellen keine Gefahr dar. Tollwut ist zwar schon seit dem Altertum bekannt, ist aber nach wie vor gefährlich.
Krankheitsverlauf
Der Erreger der Tollwut ist der Rhabdovirus, der hauptsächlich das zentrale Nervensystem angreift. Der Erreger wandert über die Nervenbahnen in das Gehirn und vermehrt sich dort. Übertragen wird das Virus über den Speichel.
Die Inkubationszeit hält sich wohl in einem mehr oder weniger überschaubaren Rahmen, kann aber dennoch nicht genau benannt werden. Anders als zum Beispiel bei FIP (wo die Krankheit nicht unbedingt ausbrechen muss) kann die Inkubationszeit hier auf einen Zeitraum von ca. vier Wochen bis mehrere Monate begrenzt werden. Die Krankheit ist während dieser Zeit leider auch nicht zu erkennen.
Die verschiedenen Stadien
Die Tollwut lässt sich nicht wie andere Viruserkrankungen in einem einzigen Krankheitsstadium zusammenfassen. Es treten meist drei verschiedene Stadien auf:
1. Das Stadium der Frühsymptome
Dieses beginnt unauffällig und sehr langsam.Wesensveränderungen der Katze treten hier meist zum ersten Mal auf. Wer seine Katze genau kennt, wird dies schnell feststellen. Infizierte Tiere verhalten sich meist gegenteilig zu ihrem eigentlichen Wesen, das heißt, scheue Katzen werden meist anhänglich und anhängliche Katzen nach der Infektion meistens scheu.
2. Das Erregerstadium
Hier kommt es etwa ein bis zwei Tage nach der Infektion zu plötzlich auftretenden unbegründeten Aggressionen.
3. Das Lähmungsstadium
Das letzte Stadium ist wie der Name schon sagt, das Stadium, in dem Lähmungen auftreten. Sie beginnen langsam meistens an den hinteren Gliedmaßen und breiten sich dann schnell über den gesamten Körper aus.
Etwa eine Woche nach den ersten Symptomen stirbt das infizierte Tier. Zum zweiten Stadium sollte noch erwähnt werden, dass nicht alle infizierten Tiere Aggressionen zeigen. Die Lähmungen gehen oftmals direkt mit den anfänglichen Wesensveränderungen ineinander über. Der "normale Verlauf" (oben geschildert) tritt bei Katzen allerdings am häufigsten auf.
Behandlung von Tollwut
Zu den Behandlungsmöglichkeiten und den Folgen dieser Krankheit muss leider gesagt werden, dass es keine Möglichkeit gibt, gegen eine ausgebrochene Tollwut vorzugehen. Zudem ist es laut Seuchengesetz in Deutschland auch noch verboten und sowieso unmöglich, da diese Krankheit nicht heilbar ist. Die Folge davon ist daher leider ganz klar der Tod und das Einschläfern der Katze.
Impfung
Vorgebeugt werden kann der Tollwut nur mit einer jährlichen Schutzimpfung. Die erste Impfung erfolgt in der zwölften Lebenswoche. Die Impfung muss, wie schon gesagt, jedes Jahr wiederholt werden. Für infizierte Tiere gibt es (im Gegensatz zum infizierten Menschen) keine Notimpfung, daher ist eine regelmäßige, jährliche Impfung unbedingt notwendig.
Bitte bezüglich der Impfung die Vor- und Nachteile dazu beachten!
Wer ist gefährdet?
Tollwutgefährdet ist jede Katze, die von einem Fuchs gebissen wurde oder Bissverletzungen anderer Tiere hat, sollte sie in einem tollwutgefährdetem Bezirk wohnen und nicht geimpft sein.
Sollte ein Mensch von einem infizierten Tier gebissen werden, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, da die Krankheit auch beim Menschen tödlich verläuft. Menschen kann durch eine Notimpfung noch rechtzeitig geholfen werden.
Übrigens:
Tollwut ist in Deutschland eine meldepflichtige Seuche. Daher ist schon beim kleinsten Verdacht, dass ein Tier sich mit dem Rhabdovirus infiziert hat, eine Meldung beim Amtstierarzt erforderlich.