Diese Seite möchten wir dem tollsten Engel im Hundehimmel widmen.
Natürlich behauptet jeder von seinem Hund, er sei der Beste. Aber bei Balou war das tatsächlich so. Er war einfach ein Schatz. Kitty ist mit ihm groß geworden und er hat sich wirklich lieb um sie gekümmert. Die zwei mochten sich auf Anhieb, spielten gemeinsam, Balou hat immer aufgepasst, dass der kleinen Wurst, die sie damals war, nichts passiert.
Was hat der Große uns zum Lachen gebracht... Ich erinnere mich auf Anhieb an einen düsteren Tag irgendwann im Herbst, Spazierengehen muss man ja trotzdem. Blöd nur, wenn es auf dem Heimweg ganz plötzlich und ganz schön heftig anfängt zu regnen. Wir Menschen haben es da ja einfach, wir machen den Schirm auf und gehen im Trockenen weiter nach Hause. Aber was macht Hund? Nass werden und stundenlang vor der Heizung trocknen? Nein - gleiches Recht für alle! Als Hund (oder als Balou) zwängt man sich in solchen Situationen zwischen die Beine von Herrchen und Frauchen, um auch mit unter dem Schirm laufen zu können. Wie blöd die zwei dann beim Laufen aussehen, lässt Hund kalt.
Ich bin übrigens nach wie vor der festen Überzeugung, Fotos von Ridgebacks in der Nähe von oder sogar direkt im Wasser sind Fotomontagen!
Wahrscheinlich könnte ich noch zig Seiten mit Geschichten füllen, von Spaziergängen, die als Jagdausflüge endeten, weil Balou unter Beweis stellen musste, dass er unter allen Umständen schneller ist als der Hase, vom nächtlichen Verbellen von Kröten, die bitte überhaupt nichts auf seinem Grundstück zu suchen hatten oder von dem täglichen Kampf um Bett und Couch, den - wie soll es anders sein - Mensch natürlich immer verloren hat. Es ist extrem schwer, einen gemütlichen Platz im Bett oder auf der Couch zu finden, wenn sich da schon 50 kg Ridgeback breit gemacht haben...
Nun kommt der traurige Teil. Es fing damit an, dass Balou (normalerweise wirklich mehr als verfressen - nicht von ungefähr kam der Spitzname "Staubsauger") nicht mehr fressen wollte. Erst nicht mehr ganz so viel, dann immer weniger, dann gar nichts mehr. Keine Leberwurst, kein frisches Fleisch, nichts konnte ihn überzeugen. Auch sonst war er nicht mehr der Gleiche, sodass ein Besuch in der Tierklinik anstand. Ich möchte das alles gar nicht so detailliert auflisten, er soll so in Erinnerung bleiben, wie er eigentlich war.
Sein Kampf dauerte drei Tage, nachdem der Krebs festgestellt wurde. Eine ganz kurzfristige Operation, viele viele Medikamente, nichts konnte ihm mehr helfen. Sein Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag und irgendwann spürte er wohl selbst, dass es keinen Sinn mehr hat. Er legte sich in den Garten und stand nicht mehr auf. Das war seine letzte Nacht bei uns.
An diesem Morgen, noch im Dunkeln, stand die letzte Fahrt zur Klinik an. Wir trugen ihn hinein, er war nicht mehr in der Lage aufzustehen. Nachdem nochmal alle Möglichkeiten durchgegangen wurden und wirklich jede Möglichkeit einer weiteren Behandlung besprochen wurde, sah schließlich jeder von uns ein, dass es wirklich keine bessere Lösung mehr gibt, zumindest nicht für Balou selbst.
So schlief er also am 02.02.2010 endlich ein und war von allen Schmerzen und Leiden befreit.
Seine Urne ist an dem Platz im Garten beerdigt, den er sich in seiner letzten Nacht zum Sterben ausgesucht hatte. Ich werde ihn nie vergessen.